Grenzüberschreitende Konferenz Klimawandel – Auswirkungen auf unsere Kulturlandschaft

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Interreg-Österreich-Tschechische Republik ©Gemeinde Retzbach

Im Rahmen einer grenzüberschreitenden Konferenz von Gemeindevertretern des Retzer Landes und der Region Znaim erfolgte ein Informationsaustausch über Maßnahmen gegen Dürre und Schäden durch Starkregenereignisse.


Das Retzer Land und auch das Znaimer Land sind sehr niederschlagsarme Regionen. Ein kurzer Rückblick auf die heißen Sommer der Jahre 2017 und 2018 erinnert, wie Feldfrüchte verdorrt sind und der Wald sehr stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Aber auch Starkregenereignisse haben Gemeinden durch punktuelle Überschwemmungen immer wieder in Bedrängnis gebracht. Solche Ereignisse können laut Prognosen der Meteorologen im Laufe der nächsten Jahrzehnte vermehrt auftreten.

Da in der Region um Znaim die gleichen Witterungsbedingungen wie im Retzer Land vorherrschen fand im Rahmen eines Interreg-Projektes der Gemeinden Retzbach und Satov eine grenzüberschreitende Konferenz in Unterretzbach im Atelier 73 statt, wo unter Beiziehung von Fachvorträgen eine gegenseitige Information und Abstimmung über künftige Maßnahmen erfolgte.

Von der Energie- und Umweltagentur NÖ referierte Dr. Michael Fusko über die Wichtigkeit der Nutzung und Versickerung von Regenwasser im verbauten Gebiet. Florian Danzinger von der Universität Wien erklärte in seinem Fachvortrag die „Grüne Infrastruktur“ die viele wichtige Funktionen im Wasserkreislauf und in der Sicherung der Artenvielfalt übernimmt.

Prof. Žalud Zdeněk von der Mendel-Universität in Brünn bot einen umfangreichen Einblick in wissenschaftliche Studien, wie sich die Trockenheit im Laufe der Jahrzehnte in Tschechien verschärfen wird und das Szenario einer Steppenlandschaft nicht unwahrscheinlich erscheint. Die Lage sei besonders in Südmähren sehr schwierig, da gegenüber der kleinstrukturierten Landschaft im Weinviertel, riesige Agrarflächen mit Monokulturen die Ausgangslage für Verbesserungsmaßnahmen verschlechtern.

Der Vorsitzende des Vereines „Live Water“ von Tschechien, zeigte anhand von bereits durchgeführten Planungen in Modellregionen an der polnischen Grenze den möglichen Wasserrückhalt entlang von Abflusslinien und Bepflanzungen gegen die Winderosion.

Zusammenfassend waren sich die Fachleute einig: Die klimatische Veränderung kann in einer einzelnen Region nicht aufgehalten werden, die Auswirkungen die wir zu erwarten haben, können jedoch durch gezielte Maßnahmen minimiert werden.


Fachvorträge hier zum Anschauen:

Unser_Klima_-_Brandstetter.pdf herunterladen (1.64 MB)

Unser_Klima_-_Danzinger.pdf herunterladen (11.24 MB)

Unser_KLima_-_Fusko.pdf herunterladen (1.92 MB)

Unser_Klima_-_Malik.pdf herunterladen (7.32 MB)

Unser_Klima_-_Zalud.pdf herunterladen (7.45 MB)

08.11.2021